Nachdem um 1860 die Eisenbahnlinie Zürich-Sargans eröffnet wurde, verlor Walenstadt seine Funktion als Warenumschlagplatz von Fuhrwerk auf das Schiff und umgekehrt. Die nun freie Fläche am See wurde in einem Vertrag von 1862 dem Schweizer Militär zu Verfügung gestellt. Heute gibt es in Walenstadt zwei grosse Militärgebiete: das Exi und das Äuli. Das Exi umfasst die Kaserne sowie den Waffenplatz, die sich im Siedlungsgebiet sowie auf und an der Naherholungsfläche zum See befinden. Das Äuli liegt ausserhalb des Siedlungsgebietes auf der südlichen Seite der Seez. Es ist ein Übungsdorf mit 25 Häusern.

1 Doppelnutzung als Freiraum

Die Grosse Parzelle 415, welche sich zwischen Entsumpfungskanal, Schützenweg, See und Platzstrasse aufspannt, gehört der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Ein grosser Abschnitt dieser Fläche ist heute für die Öffentlichkeit Zugänglich und dient neben der militärischen Nutzung auch als Naherholungsgebiet der Siedlung. Im Osten der Parzelle befinden sich der Sportplatz und der öffentliche Parkplatz, im Westen die Mehrzweckhalle mit der Walensee-Bühne. Daneben gibt es einen kleinen Teil der eingezäunt und nicht öffentlich zugänglich ist. Zudem sind zeitweise Teile der grossen Freifläche für Übungseinheiten des Militärs gesperrt.

2 Die Kaserne

Die Parzelle 403, die zur nationalen Armeeinfrastruktur gehört, ist komplett eingezäunt. Es finden sich mehrere grosse Gebäudevolumen, welche orthogonal um einen Platz angeordnet sind. Auffallend ist das kürzlich sanierte, rot gestrichene Riegelgebäude entlang der Seestrasse. Als erster Baustein gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, formuliert es bis heute eine markante Fassung des Strassenraums. Im Erdgeschoss liegen grosse Tore, darüber symmetrische Doppelfenster, welche in die Riegelfassade eingepasst sind. Das auskragende Dach verstärkt den Eindruck. Etwas zurückversetzt in der Gebäudeflucht liegt ein zweites Gebäude mit einer vergleichbaren Gestaltung.